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Low Code No Code

News & Wissen Low-Code / No-Code - Revolution in der SAP-Entwicklung

Auf der jüngsten SAP TechEd stellte die SAP mehrere neue Technologien im Rahmen sogenannter Low-Code- / No-Code-Plattformen vor - das war mein absolutes Highlight, da diese Technologien, damals noch unter anderem Namen, einen Schwerpunkt meines Studiums darstellten. Dabei beleuchtete die SAP auch einen - nicht ganz neuen - Aspekt vor dem Hintergrund immer knapper werdender personeller Ressourcen in IT-Abteilungen.

Die SAP setzt dabei auf sogenannte „Citizen Developer“ und baut das Angebot und die technische Unterstützung für diese „neuen“ Entwickler aus. Dies ist eine konsequente Fortführung der in der unternehmerischen Praxis vorzufindenden Auswertungs- und Reportingtechniken auf Basis lokaler Office-Tools. Im Gegensatz zu den bisherigen Ansätzen verfolgt dieser Ansatz aber eine von der zentralen IT gemanagte Lösung, wodurch Sicherheitsaspekte des Gesamtunternehmens berücksichtigt werden können. Auch lässt sich der Aufbau einer Schatten-IT und deren negative Auswirkungen auf das Unternehmen verhindern.

Was sind Citizen Developer?

Als „Citizen Developer“ bezeichnet die SAP einen Mitarbeiter einer Fachabteilung, der ein fundiertes Wissen über die Prozesse des Unternehmens besitzt und in der Anwendung der Low-Code-Plattform geschult ist. Für Unternehmen ändert sich letztlich wenig, da in vielen Abteilungen bereits gute Mitarbeiter mit den entsprechenden Voraussetzungen sitzen, die sich um die Pflege der bisher vorhandenen lokalen Auswertungstools kümmern. Allerdings müssen Daten bei Nutzung der Low-Code-Plattform nicht mehr aus dem SAP-System exportiert werden, wodurch die Gefahr potentieller Datenlecks spürbar reduziert wird. Außerdem sinkt der benötigte Zeitaufwand für Auswertungen.

Automatisierungsgrad steigern

Neben dem Ersatz vorhandener Auswertungsmöglichkeiten bietet sich die weitere Prozessautomatisierung bisher manueller Schritte an. Speziell bei sich ändernden Anforderungen in der Logistik mit SAP EWM (Extended Warehouse Management) lässt sich hiermit schnell und effizient die jeweilige Funktion optimieren oder der Automationsgrad steigern.

Low-Code- / No-Code-Plattformen der SAP

Die Low-Code / No-Code-Plattformen sind Bestandteil der SAP Business Technology Platform (BTP). Aktuell bietet die SAP mit AppGyver eine No-Code-Plattform für Citizen Developer und eine Low-Code-Plattform für professionelle Entwickler an.

AppGyver

AppGyver ist eine der führenden No-Code-Entwicklungsplattformen mit einer sehr aktiven Entwickler-Community. Sie zielt in erster Linie auf Citizen Developer ab. Der cloudbasierte Builder zum Erstellen von Web-Apps und mobilen Apps ist recht leistungsstark und trotzdem einfach zu bedienen. Benutzer können komplexe, logische Abläufe visuell erstellen, dabei wird sich an üblichen BPM-Notationen orientiert. Zusätzlich kann auf native Gerätefunktionen zugegriffen werden; OData-Services und andere REST-API-Integrationen erlauben den Zugriff auf SAP-Daten und -Services.

SAP Rapid Application Development by Mendix

SAP Rapid Application Development (RAD) by Mendix ist eine Low-Code-Entwicklungsplattform für eher professionelle Entwickler. Das Mendix Studio Pro dient dabei zum grafischen Designen der geplanten Funktionalität. Aus der grafischen Darstellung wird ein Anwendungsrumpf erstellt, der um eine noch notwendige Geschäftslogik ergänzt werden muss. Darüber hinaus ermöglicht die Integration mit der BTP den Zugriff auf SAP Standard und SAP Fiori Templates sowie die native Anbindung an diverse SAP-Module. Die Unterstützung von Mendix im Rahmen der BTP befreit den Entwickler von Standardaufgaben und bietet eine schnellere Bereitstellung der geplanten Funktionalitäten. Über das Mendix Framework können so auch native Apps für Mobilgeräte entwickelt werden.

Fazit

Durch den Ausbau des Angebots für die „Citizen Developer“ können bisherige Entwicklungsressourcen einer zentralen IT freigesetzt und für die konsequente Weiterentwicklung und das Projektgeschäft genutzt werden - ohne dass dabei Zugeständnisse bezüglich der Stabilität und Sicherheit der ERP-Systeme hingenommen werden müssen. Eine gute Sache.

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